In der Vergangenheit wurden die Fließgewässer vorrangig unter Nutzungskriterien ausgebaut und begradigt, was verarmte, monotone und naturferne Gewässerläufe zur Folge hatte.
Die Gewässerrenaturierung und die Wiederherstellung funktionierender Auen stellt heute ein wichtiges Aufgabengebiet der Wasserwirtschaft dar.
Das Leitbild für ein naturnahes Gewässer beinhaltet vielfältige und artenreiche Lebensräume mit natürlichen Strukturen, Platz für eigendynamische Entwicklung und die
lineare Durchgängigkeit.
Das Landschaftsbild wird von funktionierenden Gewässersystemen positiv geprägt, damit wird auch der Erholungswert für den Menschen gesteigert. Der Sauerstoffeintrag,
der für die Selbstreinigung der Gewässer wichtig ist, wird gefördert und so die Wasserqualität verbessert.
Und letztendlich wird auch der Hochwasserschutz durch mäandrierende Gewässerläufe unterstützt.
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie gibt Zeiträume für die Wiederherstellung des guten ökologischen Zustands vor.
Die Stadt Rödermark renaturierte einen Abschnitt der Rodau in der "Grünen Mitte" zwischen Rödermark und Urberach. Der Durchstich
am 2. Oktober 2009 wurde zünftig gefeiert, das Musikensemble "Die Rodauschiffer" sorgte mit dem Rodaulied für die richtige Stimmung.
Die Maßnahme wurde vom Land Hessen gefördert.
Das Ziel der im Jahr 2000 erlassenen europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ist die Erreichung eines guten Zustandes der Gewässer. Eine wichtige Etappe auf
diesem Weg ist die Aufstellung der Maßnahmenprogramme durch die Regierungspräsidien.
In den letzten Jahren fanden hessenweit Veranstaltungen zur Beteiligung der "fachbezogenen" Öffentlichkeit statt. Am Beispiel
von Nieder-Ramstadt (Mühltal) werden auch die Probleme im innerstädtischen Bereich aufgezeigt.
Bericht der Hessenschau am 3. Mai 2008.
Hohe Sohlabstürze, oft alte Wehre, sind faszinierend, aber verhindern die Durchgängigkeit der Gewässer, und sind somit ökologisch negativ. Um dies abzumindern, ist die Anordnung einer langen Rampe oder eines Umgehungsgerinnes möglich.
Die modular aufgebaute Fischtreppe soll den Fischaufstieg als auch den Fischabstieg auf engstem Raum ermöglichen.
Renaturierung der Weschnitz an der Wattenheimer Brücke in Lorsch: Vorher (oben), nachher (unten).
Die GFGmbH wurde 1995 gegründet. Die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz und seit 2009 auch Saarland haben ihr die Aufgabe übertragen, die Mitarbeiter der
unterhaltungspflichtigen Gebietskörperschaften in modernen Methoden zur naturnahen und ökologisch verträglichen Gewässerunterhaltung und -entwicklung zu schulen.
Dazu wurden Gewässer-Nachbarschaften eingerichtet, in denen der Erfahrungsaustausch und die Nachbarschaftshilfe gefördert wird.
Auch die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist ein großes Thema.
Peter Becker verarbeitet Neophyten (nicht heimische Pflanzen, die durch z.T. massenhafte Verbreitung die heimische Vegetation verdrängen), z.B. den Japanischen
Knöterich oder das Indische Springkraut, zu schmackhaften Lebensmitteln.
Das ist nicht nur ein Beitrag zu deren Eindämmung, sondern auch eine Möglichkeit, riesige, in Deutschland weitgehend ungenutzte Nahrungsreserven zu
nutzen.
Hier ein Vortrag im Rahmen einer GFG-Veranstaltung.
Die Durchgängigkeit der Gewässer für Fische und Kleintiere ist eine zentrale Forderung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und stellt damit die
unterhaltungspflichtigen Kommunen vor große Herausforderungen.
Im Rahmen einer Gewässernachbarschaftsveranstaltung in Schlüchtern an der Kinzig wird aufgezeigt, wie kleinere Schwellen ohne Zulassung und größere Kosten beseitigt
werden können.
Musik von Peter Dominik Bender aus dem Album Arrakis
Strukturreiche Gewässer sind wichtig für die Nahrungskette und die Landschaft.
Eine Möglichkeit, die Strukturen zu verbessern, ist das Einbringen von Totholz. Totholz bietet Lebens- und Brutraum für Fische und Kleintiere und bedingt durch
Stömungsänderungen eine Erhöhung der Gewässerdynamik.
Im Rahmen einer Gewässernachbarschaft an der Alsenz in Mannweiler-Cölln wird hier gezeigt, wie Bäume in Bereichen mit zu eng stehendem Uferbewuch ohne allzu großen
Aufwand mit einem Bagger in das Gewässer gedrückt werden können.
Manchmal ist es notwendig, Stämme und größere Äste zu fixieren, z.B. festzubinden, damit bei Hochwasser ein Abdriften und Schaden an Bauwerken unterhalb vermieden
wird.
1961 wurde der Dorfbach in Windschläg (Offenburg) verlegt. Das Dokument spiegelt sehr schön den Zeitgeist von damals wieder.