Die Familie Johann Georg Merz betrieb seit etwa 1800 eine Schankwirtschaft mit dem Namen „Zur Goldenen Rose“ in der Borngasse. Hier errichtet sein
Sohn Christian Adam Merz 1828 das erste Brauhaus. Ab 1861 führt Wilhelm Merz das Gasthaus und die Brauerei. Da man dort nicht mehr erweitern kann, erbauen in dritter Generation die Brüder Julius und Ludwig (Louis) 1898 zwischen der Bahnhofstraße und der
Wiesbadener Straße die Brauerei "Wilhelm Merz OHG" mit Schankwirtschaft. In den besten Jahren werden jährlich ca. 65.000 l Bier gebraut (Export und Pils), dazu kommen Apfelsaft und Apfelwein, mit
einer Stammbelegschaft von 16-18 Personen. Pferden, Kutschen, Autos und ein Lastkraftwagen gehören zur Firma. Der Gastraum wird auch für Bierproben nach Führungen genutzt.
1957 errichtet die Brauerei die Gaststätte "Idsteiner Hof" nebst
Tankstelle.
Die Wirtschaft in der Borngasse wird von der Schwester Lina Merz bis 1948 weiter betrieben und dann an Paul Schütz verpachtet.
1973 wird die Idsteiner Brauerei Merz an die Fürst Fugger Brauerei in Babenhausen
verkauft, die in Idstein noch für kurze Zeit Bier herstellt, danach hier nur noch eine Niederlassung hat. Schon in diesem Zeitraum werden einige Gebäude abgerissen,
1977 wird der ganze Komplex verkauft und weitgehend demontiert.
1980 übernimmt die Löwenbräu München die Niederlassung der Fürst Fugger Brauerei, 2 Jahre
darauf wird sie geschlossen.
Quellen: Karl Hartmann, Alexander Möller, Stefan Gärth, Stadtmuseum Idstein
Auf dieser Luftaufnahme aus den 1960er Jahren sieht man den Komplex der Brauerei Merz unterhalb der alten katholischen Kirche, links neben dem ehemaligen "Idsteiner Hof" auf der Wiesbadener Straße bis zur Bahnhofstraße (unten, links von der Mitte).
Das Wohnhaus, das früher zum Anwesen der Familie Merz gehörte und das auch als Büro genutzt wurde, steht heute noch in der Bahnhofstraße.
Der Brauereiweg erinnert an die Firma Merz.
Erinnerungen an die Brauerei im Stadtmuseum Killingerhaus
Auch im Felsenkeller wurde Bier gebraut:
Um 1840 erwirbt Karl Baumann das Gerbereigebäude „Schulgasse 1“.
Er baut es um zu einem Wohnhaus mit Lokal und Brauerei. In dieser Zeit wird auch der Keller in den Felsen getrieben, wahrscheinlich zur Bierkühlung. 1903 erwirbt Heinrich Klein den
Felsenkeller.
Heute wird der Keller im Felsen noch von der Familie Kochendörfer zur Apfelweinlagerung genutzt.
Quelle: Familie Kochendörfer
Heute ist der Felsenkeller
die Apfelweinhochburg in Idstein
Seit 2004 wird in Idstein wieder Bier gebraut:
Nach alter Braukunst gebraut, mit Freude gezapft und serviert:
Ob Helles oder Dunkles, das Märzen, Rauchbier, Sommerbier oder Winterbock – unsere urtypischen Biere gibt es passend zur Saison. Seit jeher begeistern unsere Biere die Gäste im Idsteiner Brauhaus
„Alte Feuerwache“ im Herzen von Idstein.